Kapitel 5, Die Ermittlung vor Ort


Der Gerichtsmediziner und der Kriminaldauerdienst nehmen die Ermittlungen vor Ort auf


Der Gerichtsmediziner und die Spurensicherung trafen noch vor den Kripo Beamten ein.
Die Kriminaltechniker sperrten den Tatort ab und fingen an nach Spuren zu suchen und legten die Leiche frei.
Es dauerte eine Weile, bis die Spurensicherung den Fundort frei gab und der Gerichtsmediziner mit der Untersuchung beginnen konnte.
Vor ihm, in einer nassen Mulde, dass aussah wie ein Grab, lag eine junge Frau, nicht älter als ca. 35 Jahre.
Vorsichtig entfernte er Laub aus ihrem Gesicht. Dabei viel ihm auf, dass die Augen geschlossen waren.
Er entfernte das restliche Laub und die kleinen Äste, die auf ihrem Körper lagen.
Beide Hände lagen auf dem Bauch, beide Hände berührten sich.
"Welch eine hübsche junge Frau", dachte er.
Er war schon lange als Gerichtsmediziner unterwegs und immer wieder machte er sich darüber Gedanken warum.
Besonders schlimm wurde es immer, wenn er zu einem Tatort gerufen wurde, wo ein kleines Kind lag.
Er selbst war Familien Vater und es tat ihm immer wieder in der Seele weh, wenn er ein Kind vorfand.
Schemelski braucht ein paar Sekunden, danach untersuchte er die Leiche.
Zuerst viel ihm eine Wunde am Hals auf, dass aussah wie ein Schnitt.
In ihrem Gesicht war eine kleine Narbe am Wangenknochen unterhalb des linken Auges zusehen.
Dem ersten Anzeichen nach, lag hier kein Sexualdelikt vor. Dazu war ihr Kleid nicht zerrissen und das Höschen war nicht heruntergezogen worden. Zumal sie, so der Anschein, aufgebahrt vor ihm lag.

Die Körpertemperatur sagte aus, dass sie höchsten +- 7 Stunden Tod sein konnte.
Aber durch den Regen der letzten Nacht, konnte dies vor Ort nicht genauer bestimmt werden, da die Erde ist noch feucht war.
Er klebte die Fingernägel mit Pflaster ab, um eventuelle Spuren und Ablagerungen zu sichern.
Der Gerichtsmediziner notierte jede Verletzung. Als Schemelski genauer hinsah, sah er im schwarzen Höschen eine Papierecke.
Vorsichtig zog er das Papier mit einer Pinzette heraus, sah es sich kurz an und legte es in eine Tüte.
Vorsichtig drehte er die junge Frau zur Seite, so dass er den Rücken untersuchen konnte.
Ihm vielen Hämatome auf, die aussahen, als würden sie von Faustschlägen herrühren.
Weiter Verletzungen konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen.

Als die beiden Kripobeamten Kommissar Michael Kaminski und Hauptkommissar Carl Huberti am Fundort ankamen,
gingen sie in Richtung Fundort.
Auf dem halben Weg wurden sie von einem Beamten aufgehalten. Es war der Beamte, der den Förster befragt hatte.
Er schilderte kurz den Inhalt der Befragung, zeigte in Richtung des Försters und übergab die Notizen zur Aussage an Carl.
Carl schaute sich die Aussage an und gab sie an Michael weiter.
Während Michael die Aussage kurz überflog, gingen beide zu dem Gerichtsmediziner.

„Hi Günther, kannst du schon was über die Leiche sagen?“, fragte Carl.

Carl kannte Günther schon über 25 Jahre.
„Ja“ sagte Schemelski.
„Es handelt sich hier um eine ca. 32-jährige Frau mit kurzen braunen Haaren,
braune Augen und eine kleine Narbe an der linken Wange.

Sie ist ungefähr seit +- 7 Stunden Tod.
Da es letzte Nacht geregnet hatte und der Boden noch feucht ist, kann Euch erst später einen genaueren Todeszeitpunkt nennen."
Michael fragte: "Was ist die Todesursache?"
Schemelski, antwortet: „Dem Anschein nach wurde Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten.“
„Weiß man, wer sie ist?“ wollte Carl wissen.
„Nein, es wurde bis jetzt kein Ausweis oder andere Papiere gefunden.“
„Liegt hier ein Sexualdelikt vor?“ fragte Michael.
Schemelski schüttelt mit dem Kopf. „Kann ich noch nicht genau sagen, aber es sieht nicht danach aus.
Näheres kann ich Euch berichten, wenn ich sie obduziert habe. Merkwürdige ist nur, dass sie wie auf gebart in der Mulde liegt.
Hier Carl" sagte Günther, "das habe ich ihrem Höschen gefunden".
Günther gab die Tüte mit dem kleinen gelben Zettel, dass an ein Post-it erinnerte, an Carl.
Carl schaute sich den Zettel an, "Was sind das für Zeichen?", fragte er Günther und übergab die Tüte an Michael.
Günther runzelt die Stirn. "Kann mir keinen Reim darauf machen, warten wir ab was die Techniker im Labor sagen."
Michael gab ohne Worte Schemelski die Tüte zurück.
Die beiden Beamten schauten sich die Leiche an, hoben kurz das Tuch hoch. 
MIchael viel auf, dass die sehr hübsch war und teure Kleider trug.
"Fällt dir was auf, Michael?". "Nein, nicht besonderes, außer dass sie sehr hübsch und jung war."
"Lass uns zu dem Zeugen gehen", sagte Carl und bedeckte die Leiche wieder mit dem Tuch.
Beide gingen zu dem abseitsstehenden Tom.
"Sie sind Tom Scheffer, der Zeuge?", sagte Carl.
"Ja der bin ich und ich habe die Leiche hier entdeckt", erwiderte Tom.
Carl fragte Tom, ob er am Fundort etwas verändert hätte.

Tom sagte: „Nein, bis auf das Loch, das ich frei gegraben habe, war alles so, wie Sie es sehen.“

„Sind sie öfters hier?“ wolle Michael wissen.
„Ja, ich bin hier der Revier Förster. War eigentlich hier, um einen Hirsch zu schießen.“
Carl runzelt die Stirn.
„Einen Hirsch zu dieser Jahreszeit? Die Jagdzeit ist doch erst ab August. Ich bin Hobbyjäger und weiß, wann die Jagdzeit beginnt.“
Tom, etwas überrascht über die Aussage von Carl, erwiderte mit holpriger Stimme:
„Ja, das ist richtig, es ist eine fixe Idee, da ich schon lange hinter dem Hirsch her bin“.

Carl überlegte kurz bevor er die nächste Frage stellte.
"Kennen Sie diese Frau?", fragte Carl nach.
„Nein“ erwiderte Tom. " die habe ich noch nie gesehen.
"Haben Sie etwas angefasst oder entfernt?".

"Nein", sagte Tom.
"Ok, in Moment haben wir keine weiteren Fragen. Verlassen Sie nicht die Stadt, halten Sie sich bereit, um weiter Fragen zu beantworten."

Tom nickte und sagte, "Ja ok, das lässt sich einrichten"
Carl gab Tom seine Visitenkarte und bat Tom den Tatort nun zu verlassen.

Tom nahm daraufhin seine Schaufel, das Gewehr und ging mit seinem Hund zu seinem Wagen zurück.
Er hatte die Lust am Jagen an diesem Tag verloren, wollte nur noch nach Hause, um die Bilder in seinem Kopf zu vergessen.

Als Tom weit genug weg war, fragte Carl: „Michael, glaubst du daran, dass der Förster nur zur Jagd hier war?“
„Ich weiß nicht, könnte sein. Wir sollten den Förster weiterhin im Auge behalten. Lass uns zurück ins Büro fahren“ sagte Michael.
„Schauen wir uns die Vermisstenkartei an, vielleicht ist sie als vermisst gemeldet worden.“
„Gute Idee“, sagte Carl, „hier können wir so wieso nichts mehr machen.“
Sie verabschieden sich noch von Günther, der darauf sagte, "Ich melde mich, wenn ich mehr weiß".
Beide Kripobeamten verließen den Tatort und gingen zurück zum Fahrzeug.
Auf dem Weg dorthin viel Carl im Unterholz etwas auf.
Er rief einen von der Kriminaltechnik zu sich.
„Fotografieren Sie das hier bitte und sichern Sie das Objekt.“
Der Techniker stellte ein Schild mit einer Nummer hin und fotografierte den Fund.
Nachdem er die Aufnahme gemachte hatte, hob er die Fundsache mit einer Pinzette auf, tütete sie ein und über gab diese an Carl.
Carl nahm die Tüte an sich, schaute sich das kleine Plastikteil an.
„Was denkst du, Michael, hat das was mit diesem Fall zu tun?“. Carl übergab das Beweismittel an Michael.
Michael nahm die Tüte, schaute sich es kurz an und meinte: „Viel kann man nicht erkennen. Lass die Techniker im Labor ran, vielleicht sehen wir danach mehr.“
Michael gab die Tüte an den Techniker zurück.

Als beide den Wagen erreichten, schaute Michael noch einmal zurück und sagte: „Wer hier unterwegs ist, wird nicht gesehen“
„Ich denke mal das eine Befragung der angrenzten Bewohner hier nichts ergeben wird“
„Denke ich auch, da das nächste Haus knappe 750 Meter vom Waldesrand steht.“ erwiderte Carl.
Beide stiegen ein und fuhren zurück ins Büro.


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Bewertung: 0 Sterne
0 Stimmen