Wer bin ich?

Ich bin Mitsch.

Diesen Spitznamen bekam ich mit 16.
Vor Jahren habe ich mir mal eine Direktive geschrieben: Es sind nur wenige Schritte sich seine Träume zu erfüllen aber ein verdammt langer Weg, wenn man daran zweifelt.
Eine Direktive, die immer wieder mal zum Einsatz kam und mich daran erinnerte nicht aufzugeben. 


Ich heiße Michael ‚Mitsch‘ Kaimer, werde 58 Jahre alt und schreibe schon Jahre im Verborgenen meine Texte,
ich habe irgendwann mal aufgehört zu zählen.
Ich denke mal, dass ich die 400 geknackt habe, aber so genau kann ich das nicht sagen.

Angefangen hatte es 2002.
Unerfahren und diebisch suchte ich nach schönen Texten um eine junge Frau für mich zugewinnen.
Wie man es sich denken kann, ging der Schuss nach hinten los.
Ihr gefielen zwar die Texte, aber ihr fehlte das persönliche, ich sollte ihr etwas schreiben das von mir kommt.
Leichter gesagt als getan, wenn man nur IT im Kopf hatte.
Abends zu Hause, bei einen guten Glas Rotwein, setze ich mich hin nahm ein leeres Blatt Papier und dachte nach.
Fragt mich nicht wie, ist zu lange her, aber der erste Text wart geboren: "Wenn Engel reisen".
Am nächsten Tag, nahm ich den Text und habe es ihr per E-Mail gesendet. 

"Ist das von Dir?" kam zurück, hätte da schon mehr erwartet aber naja, ich schrieb zurück "Ja".
Ihr gefiel es und wollte mehr. Ich super, dachte ich.
Das war die Geburtsstunde meiner mehr oder weniger Schreiberei.
Sie ist irgendwann gegangen, die Erinnerungen blieben und der Drang weiterzuschreiben ist nicht verblichen.
Es kamen danach Jahre, da ich weniger, dann wieder mehr geschrieben habe.

Aber immer waren es Texte, die nie einer*eine zu Lesen bekam.
Vielleicht werde ich diese hier im Blog mal veröffentlichen.
Die Jahre vergingen. Kam aus dem Norden und wollte eigentlich nicht lange in Baden-Württemberg bleiben,
fast 21 Jahre ist es her als ich das schöne NRW verlies.

Eigentlich bin ich ein Rheingauer, geboren und aufgewachsen im idyllischen Rheingau, nahe Rüdesheim am Rhein.
Damals, 95, ging ich nach Hagen, um dort zu arbeiten, nach 8 Jahren zog es mich weiter.

2016, ein Jahr, dass man gerne aus dem Gedächtnis streichen würde, erlitt ich einen Hinterwand Herzinfarkt.
Zum Glück war ich zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus.
Ich habe später erfahren, dass ich verdammt viel Glück hatte.
Zuhause hätte ich das wahrscheinlich nicht überlebt.

Dann kamen Jahre, wo ich immer wieder ins Krankenhaus musste, mit Verdacht auf Herzinfarkt, mit Schmerzen im Brust Bereich,
was dann mehrere Stents nach sich zog.

Es hätte auch anders verlaufen können. Man freut sich auf jeden Tag, den man mit einem Lächeln begrüßen darf.

3 Nov. 2021, war eine Woche zuvor auf der Beerdigung meiner Tante in Wien,
ein Tag den man nicht so leicht vergessen und diesen auch nicht aus dem Gedächtnis streichen kann.

Am Morgen wachte ich mit Schmerzen im Hals auf. Diesen Schmerz kannte ich bereits aus vergangenen Krankheitsbildern.
Ich bat an diesem Tag meine Frau den Notarzt zu informieren, da die Schmerzen nicht wie sonst abklingen.
„Ich geh noch Duschen, bis die kommen“, sagte ich zu ihr.

War gerade mit dem Duschen fertig, da trafen auch schon die Sanitäter incl. Notarzt ein.
Kurzer Check, dann war klar, ab ins Krankenhaus, durfte nicht mal mehr die Treppe runter laufen.
War ne neue Erfahrung damals, als ich mit einem Treppen Rollstuhl eine Etage nach unten gebracht wurde.

Weis nicht mehr genau, wie in in das RTW gelangte, gehe mal davon aus, nicht ohne Hilfe.
Auf der Fahrt ins 20 Km entfernte Krankenhaus, sprach ich noch mit der Notärztin,
erzählte ihr von dem Urlaub, dass wir viel erlebt haben.
Währenddessen wurden die Schmerzen immer stärker und bat um Hilfe.
Das letzte, was ich hörte, war irgendwas mit Schmerzmittel...
Danach wurde es dunkel.
Später erfuhr ich, dass ich einen Herzinfarkt hatte, der durch einen verstopfenden Stent hervorgerufen wurde,
und die mich einmal geblitzt (Defibrillator) hatten.

"Es geht schnell, zu schnell, von der einen Sekunde auf die andere, Dunkelheit"
"Wer aus der Dunkelheit befreit wurde, hat andere, wichtigere Sachen im Kopf."
Wer nun denkt das wars, nee eben nicht, war noch ein paar Mal danach im Krankenhaus wegen der Pumpe.

2 Jahre später die nächste Hiobsbotschaft, die Aortenklappe muss ersetzt werden.
Irgendwo war es klar, dass so was kommt, war schon seit 2016 im Gespräch. aber ich habe nicht so bald damit gerechnet.

1. August 2023, das 2te mal in die Dunkelheit, diesmal künstlich.
2 Tage später wachte ich auf und fand mich auf der Intensiv wieder.

Es war die Hölle aber mehr oder weniger machbar.
Vielleicht schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Herz Op. 

Als ich auf die normale Station kam, fing ich an in Whatsapp, den Alltag des Krankenhausaufenthaltes zu beschreiben.
Machte das, um mich abzulenken und runterzukommen.
Das war der erste Blog "MS Thorax", leider habe ich diese Texte nicht mehr. Wirklich schade.

Ich erfuhr, dass viele Menschen meinen Blog verfolgten, was mich anspornte weiterzumachen.
Und heute sitze ich hier und schreibe meinen ersten Roman, den ich auf dieser Plattform zur Verfügung stellen werde.

Neben dem Schreiben habe ich das Radfahren wieder entdeckt, das Backen und das Kochen usw.
Dieser Blog ist noch jung und mit der Zeit wird er wachsen.

Ihr seid alle eingeladen, mitzuerleben, wie der Blog wächst.

Euer Mitsch