Angelo, erzählt uns hier, wie sein Werdegang war und was er alles erreichen wollte
Mit 17 ging ich zur Polizei und bestand meine Ausbildung als Bester meines Jahrganges.
Die ersten Jahre fuhr ich Streife, lernte stetig dazu und wollte später eine andere Laufbahn im gehobenen Dienst einschlagen.
Mit 22 hat man noch Träume von der großen Karriere bei der Polizei, also begann ich mein Studium ein Jahr später, mit dem Ziel Kriminalkommissar zu werden. Mir fiel es damals nicht schwer zu lernen und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Mit 26 habe ich das Studium zum Kriminalkommissar abgeschlossen. Ich war in der Zeit des Studiums im BKA Wiesbaden.
Nach dem Studium wollte ich in eine neue Stadt. Etwas Neues erleben.
Mit meinem Wissen ein neues aufregendes Leben als Kriminalkommissar beginnen.
Ich ging nach Hagen, die Geburtsstadt meiner Mutter, zum Glück war da gerade eine Planstelle frei.
Die ersten Jahre verliefen normal. Wenn mein Dienst es zuließ, habe ich oft in der Innenstadt in einem Kaffee meinen Feierabend ausklingen lassen oder ging ins Fitness Studio.
Mit 27 habe ich meine Frau Kiara kennengelernt.
2 Jahre später haben wir geheiratet und bekamen unsere erste Tochter, Amelie Sophia.
Bis dahin war alles, dass was ich mir vorgestellt habe, eingetreten, die Ausbildung, das Studium, die Heirat, die Geburt meiner Tochter.
Ein Jahr später kamen meine Zwillinge, Joel Leandro und Jerome Andre.
Ich musste daraufhin etwas zurücktreten von meinem Dienst, ging in die Elternzeit. 3 Kids waren zu viel für meine Frau.
Als die beiden Zwillinge aus dem gröbsten raus waren, konnte ich mich wieder auf meine Arbeit als Kriminalkommissar konzentrieren.
Ich war damals dankbar, dass meine Kollegen mich unterstützen.
2 Jahre später, eines Morgens beim Frühstückt, "Ich muss gleich los zum Dienst" sagte ich zu meiner Frau, Kiara schaute mich an und sagte "Ich weiß, bevor du gehst, möchte ich dir aber noch etwas sagen", " Was ernstes?", fragte ich.
"Weißt du, wie du dich damals über die Zwillinge gefreut hast?", "Ja, es war ein sehr schöner Tag und auch viel Arbeit danach".
Kiara gab mir eine Geschenketasche in die Hand, die sich schwer anfühlte. "Fahr ins Büro und öffne erst dort das Geschenk."
Etwas überrascht nahm ich diese und fuhr ins Büro, stellte dort das Präsent meiner Frau auf den Tisch. Etwas neugierig war ich schon, was in der Geschenketasche war. Ich wollte es gerade auspacken, als ich von meinem Kollegen abgelenkt wurde, "Komm Angelo, wir müssen zu einer Geiselnahme."
"Ja, ok", sagte ich, nahm meine Dienstwaffe und wir beide fuhren zu unserem Einsatz.
Andreas und ich stiegen ins Auto ein, "Brief mich mal, was liegt an?", wollte ich wissen. "Ich weiß nur so viel, dass wir nach Hemer zu einer Geiselnahme beordert wurden".
Andreas jagte über die A46 Richtung Iserlohn. "Sind weitere Einsatzkräfte vor Ort", wollte ich wissen, "Ja", kam als Antwort.
Je nach Verkehr war die Strecke von Hagen nach Iserlohn in 15 Minuten zu bewältigen und von dort nach Hemer dauerte es nochmal ca. 10 Minuten.
Die Fahrt führte am Seiler See vorbei, an dem Stadion in Richtung Hemer Innenstadt.
Wir hatten Glück, es war nicht viel los an diesem Tag.
Zügig erreichten wir die Innenstadt.
Von weitem sahen wir das Großaufgebot der Einsatzkräfte.
Wir stiegen aus. Andreas fragte einen der Beamten, "Wer ist hier der Einsatzleiter?"
Der Beamte verwies auf einen etwas dicklichen Polizisten 2 Wagen vor ihm.
Wir gingen zu diesem Beamten. Nach der Begrüßung wollte ich wissen, wie die Lage ist.
"Wir haben hier einen 45-jährigen Familienvater, der seine Kinder mit ins Ausland nehmen will.
Seine geschiedene Frau hat das alleinige Sorgerecht. Vor Gericht hat sie eine Annäherungsverbot erwirkt.
Laut Aussage der Ehefrau, sei er gewalttätig und brutal. Er macht noch nicht mal vor den Kindern halt.
Sie sitzt im Wagen hinter uns", sagte der Einsatzleiter.
"Hat er schon Forderungen gestellt?", fragte Andreas.
"Das übliche, eine freie Bahn, ein vollgetanktes Auto".
"Habt ihr schon rausgefunden, ob er bewaffnet ist?". fragte ich.
"Nein, es wurde noch keine Waffe entdeckt".
"Wer ist der Vermittler?", wollte Andreas wissen.
"Das ist Dr. Drewe, Psychologe und auf Geiselnahme spezialisiert".
Wir konnten nur Fragmente hören als Dr. Drewe zum Geiselnehmer sprach.
Plötzlich wurde es laut, es fiel ein Schuss.
Wir liefen zum Doktor. "Wer hat geschossen, konnten Sie was sehen?", fragte Andreas.
"Ja, der Geiselnehmer hat plötzlich die Waffe gezogen und feuerte einen Schuss ab.
Ich wollte das er aufgibt und seine Kinder frei gibt", sagte der Psychologe.
Ein weiterer Schuss fiel und schlug direkt neben uns in den Polizeiwagen ein.
Wir drei suchten hinter dem Einsatzwagen Schutz. Andreas und ich zogen die Waffen.
Vorsichtig schaute ich mit gezogener Waffe über den Kotflügel, "Andreas, nichts zu sehen, ich versuche näher ranzukommen".
Ohne auf Andreas zu hören, ging ich vor zum nächsten Wagen.
In dem Moment viel erneut ein Schuss und ich viel mit Schmerzen zu Boden.
Einige Wochen später wachte ich in der Intensiv wieder auf. Kiara saß neben mir und hielt meine Hand.
Sie rief die Schwester, "Kommen Sie schnell, mein Mann ist aufgewacht.".
Die Schwester, schaute kurz rein und verständigte den zuständigen Arzt.
Als der Arzt ins Zimmer kam, lies Kiara meine Hand los und der Arzt begann mit der Untersuchung.
Es dauerte eine Weile, bis ich wieder Herr meiner Sinne wurde, der Arzt gab Entwarnung.
Er schaute mich an und sagte "alles in Ordnung. Sie hatten Glück, der Schuss ging haarscharf an ihrem Herzen vorbei.
Wir mussten Sie ins künstliche Koma versetzen."
Er drehte sich zu Kiara hin und sagte zu Ihr, "Noch ein paar Tage der Ruhe, ein paar Untersuchungen und dann haben Sie ihren Mann wieder."
Kiara nahm meine Hand wieder und gab mir ein Kuss auf die Stirn.
Ich fragte Sie, wie lange ich weg gewesen bin. Kiara schaute mich an und sagte, "4 Monate".
Das musste ich zu diesem Zeitpunkt erstmal verdauen.
Ich erinnerte mich, dass Kiara mir damals etwas mitgab.
"Was war in der Tasche, die du mir mitgegeben hast?". Kiara lies meine Hand los, ging 3 Schritte zurück und drehte sich etwas zu Seite.
"Siehst du es?", fragte sie und zeigte mit ihren Händen an den runden Bauch.
"Du wirst wieder Vater, es sind Zwillinge".
Sie kam wieder auf mich zu, nahm meine Hand, gab mir einen Kuss und lächelte mich an, "Freust du dich?" fragte sie mich.
Ich schwieg für einem Moment.
"Ja, ich freue mich sehr. Wann ist es so weit?", wollte ich wissen.
"In ca. 5 Monaten, der Frauenarzt ist zufrieden mit mir, keine Komplikationen bis jetzt".
Ich schwieg wieder und musste Nachdenken. "Es kann so nicht weiter gehen", waren meine Gedanken.
Nach einer Weile sagte ich zu Kiara:
"Schatz, ich hatte Glück gehabt diesmal und ich weiß nicht, wie es bei nächsten Mal aussehen wird.
Ich will dich und die Kinder nicht verlieren".
"Was heißt das?" fragte Kiara.
"Ich werde meinen aktiven Dienst quittieren und erstmal als Berater weiterarbeiten.
Ich möchte für die Familie da sein. Ich werde schon was finden, was uns über Wasser hält.
Ihr seid mir wichtiger als aller Reichtum dieser Erde."
Anm. d. Red.
Was wurde aus Angelo?
Wir wissen nur so viel, Angelo hat sich Auszeit genommen, aber er kommt wieder.
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